Dienstag, 15. Februar 2011

Pfandpiraterie

Liebe Absauggemeinde,

wie versprochen befassen wir uns in den nächsten Beiträgen mit anderen unseriösen Nebenaktivitäten, die für Absaugfreunde in Frage kommen. Natürlich haben all diese das gleiche Ziel: Beschaffung von Geld/Waren und/oder Erschleichung von Leistungen.
In puncto Geldbeschaffung empfehlen wir das Pfandsammeln. Für Ungeschulte vermag das eine leichte Aufgabe sein, jedoch verbirgt sich dahinter stets eine ausgeklügelte Taktik. So wählt man als Pfandsammler je nach Bedarf den Grad des bevorstehenden Sammelfeldzuges. Es gibt drei Grade:
  • Grad 1: der Pfandsammler schämt sich seiner Aktivität, er sammelt nur Pfandgüter, die auf offener Straße liegen. Des Weiteren trägt er Zivilkleidung, sodass man ihn nicht als Pfandsammler identifizieren kann. Als Sammelbehälter verwendet er meist eine unauffällige Plastiktüte.
  • Grad 2: der Pfandsammler zeigt sich offen als solcher. Außerdem ist sein Auge bereits geschult, sodass er bereits versteckte Güter sammelt. Als Sammelbehälter benutzt er mehrere Tüten/Beutel, wahlweise auch Bollerwagen.
  • Grad 3: der Pfandsammler lebt für seine Sammelfeldzüge. Er kleidet sich je nach den Trends der Sammelszene, sodass er sofort als Zugehöriger zu identifizieren ist. Der Sammler 3. Grades, auch Pfandpirat genannt, nutzt als Sammlerfahrzeug ein rostiges Fahrrad oder mehrere Bollerwagen. Diese stattet er mit den neuesten Werkzeugen und Luxusgütern der Sammelszene aus, wie etwa einem Radio. Hierbei ist das wichtigste Werkzeug, der Sammelhaken, umgangssprachlich auch Sammellfangarm genannt. Gemeint ist ein spitzer Stock, eine Eisenstange oder ein Haken, mit dem selbst eingeklemmte Pfandgüter aus den Tiefen der Glascontainer herausgefischt werden können. Hilfreich kann auch eine Taschenlampe sein, die selbst in dunklen Ecken noch Pfandgut zu erspähen vermögen, oder ganz trivial für den Einsatz in Mülltonnen geeignet sind.
    Logo der Pfanddivision Ruhrpott West
    Pfandpiraten pflegen außerdem Freund- und Feindschaften. Treffen rivalisierende Pfandpirateriedivisionen aufeinander, sollten Außenstehende schnell das Weite suchen, da es zu erbitterten Kämpfen kommen kann. Mit verbündeten Divisionen kann ein Pfandpirat ein harmonisches Verhältnis führen, sodass sogar gemeinsame Pfand-Fahrten etwa nach Wuppertal oder Gelsenkirchen, die Mekkas der Pfandsammler angetreten werden.
Hat man sich entschieden, welchen Grad man wählt, entwickelt man eine Sammelroute. Diese sollte meist an Mülleimern, Glascontainern und auch Kneipen und Supermärkten entlangführen. Jedoch sollte die Route mit Bedacht gewählt werden, um nicht mit verfeindeten Sammlern oder gar Sammelfeinden aneinander zu geraten. Häufig sind die besonders ergiebigen Claims bereits abgesteckt und man begibt sich in große Gefahr, wenn man dort sammelt. Jedoch kann man auch versuchen in weniger ergiebigen Gebieten zu sammeln um sich den Respekt der Sammlerszene zu erarbeiten.




Ein Pfandbaron des Grad 2 bei der Arbeit
Hat man die Vorbereitungen getroffen, kann das Sammeln beginnen. Wichtig hierbei ist das richtige Auge für Pfandgüter. In der Sammelszene stößt man auf Ablehnung, wenn man eine 8ct Flasche nicht von einer 15ct Flasche unterscheiden kann. Wichtig ist auch eine genaue Kenntnis der örtlichen Pfandgut-Annahme-Stellen. So sollte man beim Planen mit einbeziehen, welche Lokalität man aufsucht, um das Sammelgut in Bargeld umzuwandeln.
Wir hoffen, dass wir mit dem Artikel allen (potentiellen) Einsteigern in die Sammelszene geholfen haben und bereits aktiven Sammlern zur Verbesserung verholfen haben.
Euer Absaugteam

3 Kommentare:

  1. Geil! Endlich wieder da! Super jungs

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  2. ABSAUGEN! YEAH YEAH YEAH! Mach mal einen Beitrag über Tafeln, das geht voll ab da! Grüße aus Kaiserslautern!!!11

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  3. Der Blog hat sich mal wieder selbst übertroffen!
    Grüße aus Wien!

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